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1. Badische Sagen - S. 13

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
3. Sie war ein Fräulein von Detten und in früheren glücklichen Tagen an einen tapfern und edeln Ritter, namens Cuz Schott, verlobt. Siebe, da kam vor kurzem ihr einziger Bruder von einem Turnier nach Haus und brachte einen Panzer mit Blut befleckt und eine Binde mit, die sie alsbald für den Schmuck ihres Bräutigams erkannte, meinend drückte sie die blutige Binde an ihre Brust. Ihr herz war gebrochen; denn ihr Verlobter, so wähnte sie, war auf dem Sande des Kampfplatzes gefallen. Doch dies war nur ein eitles Blendwerk des habsüchtigen Bruders. Durch diese trügerische Nachricht wutzte er sie zu bewegen, der Welt zu entsagen, und ihm ihren Rnteil an dem Erbe zu hinterlassen, jetzt war sie eben im Begriff, in Begleitung ihres Bruders in das Kloster Neuburg zu ziehen, welches in der Nähe von Heidelberg sein reizendes Rngeficht in den klaren fluten des Neckars spiegelt. Ruf ihrem Zuge ins Kloster hatte man sie überfallen und in diese Burg gebracht. 4. ln ihrer Gesellschaft befand sich auch der Lehrer Breitmann aus dem Stifte Mosbach. Diesem war es beschieden, den Tag der Befreiung herbeizuführen, nachdem sie zwei Jahre lang in der Gefangenschaft zugebracht hatte, wie nützlich ist es, wenn man schreiben kann! Er wußte einen Brief an die Stiftsherren nach Mosbach zu befördern, und dem kurpfälzischen Vogte daselbst die Nachricht zu unterbreiten, dah er nebst seiner adeligen Reisegesellschaft hier in Gefangenschaft gehalten werde. Den Brief besorgte ihm eine Magd, welche er durch das versprechen eines neuen Kleides für sich gewonnen hatte. — Hier hat die Eitelkeit ein gutes Werk gestiftet. — Da das Fräulein von Detten mit dem Kurfürsten von der Pfalz, der in Heidelberg residierte, verwandt war, so wurde

2. Badische Sagen - S. 69

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
warum die Bürger freiburgs die Burg falkenstein zerstörten. Es rennt ein weid durchs Höllental gejagt von Höllenangst und Qual. Die schlimmen Herrn von falkenstein, sie fingen ihren Gatten ein. Sie klimmt zur felsenburg empor und klopft verzroeiflungökübn ans Tor: „lbr boben Herrn im Ritterbaud, gebt meinen Gatten mir beraus!“ Herr Werner stracks zum Erker kam mit Zürnen solchen Lärm vernahm. „Seid gnädig, Herr von falkenstein, so wird auch Gott euch gnädig fein. Bedenkt, roenn ibr den frieden brecht, zu Rottroeil spricht der Kaiser Recht.“ Herr Werner sprach: „Das macht mir Rngft, geschehen soll, roas du verlangst.“ Sie stürzen den gefang’nen Mann berab vom höchsten Turm sodann. flm jäben Hang bei falkenstein liegt blutig sein zerschellt Gebein.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 311

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 43. Frauen des vierten Zeitraums. 311 Reichstag, erklärte hier öffentlich, daß Jnez seine rechtmäßige Gemahlin gewesen sei, und veranstaltete ihr ein königliches Begräbnis. 8. Agnes Bernauer. Das Schicksal der unglücklichen Jnez de Castro erinnert lebhaft an einen Akt der Grausamkeit, dessen sich der Herzog Ernst von München 1436 schuldig machte. Sein Sohn Albrecht hatte ein Bürgersmädchen aus Augsburg, Agnes Bernauer, liebgewonnen, welche wegen ihrer Schönheit und Sittsamkeit bei jung und alt der Engel hieß. Obwohl sie nur geringen Standes war. die Tochter eines Barbiers, so wurde sie doch durch den Segen des Priesters heimlich des Fürsten eheliches Weib. Darüber ergrimmte Herzog Ernst gewaltig, und als einst Albrecht in Regensburg zu einem Turnier einreiten wollte, ließ ihm der Vater die Schranken verschließen, weil er mit einer Bürgerlichen lebe. Vergeblich schwur Albrecht laut, daß Agnes seine durch die Kirche ihm angetraute rechtmäßige Gemahlin sei. Als kein Bitten und Flehen hals, führte sie Albrecht aus seine Burg zu Straubing und ließ sie wie eine Fürstin ehren. Aber sie wurde seit jenem Vorfalle schwermütig und blickte mit Besorgnis in die Zukunft; ihr ahnte nichts Gutes. Am 12. Oktober 1436 saß Agnes in Gedanken vertieft in ihrem Gemache zu Straubing; ihr Gemahl war abwesend. Da nahten auf einmal die Häscher des Herzogs Ernst, ergriffen die Hilflose und führten sie in Fesseln wie eine Übelthäterin auf die Donaubrücke, um sie zu ertränken. Hunderte von Gaffern umstanden das Ufer, kein Arm regte sich zu gunsten der Unschuld. Die Wellen schienen mitleidiger als die Menschen und trugen anfangs die ungerechterweise Verurteilte an das Ufer, wo Agnes unter Jammern und Wimmern kläglich nach Hilfe rief. Da ergriff der Henker eiligst eine lange Stange, faßte die Halbtote bei den Haaren und tauchte sie unter, bis sie verschieden war. Albrecht wurde wahnsinnig, als er den an Agnes verübten Mord erfuhr. Die Musik heilte ihn wieder; mit Wut stürzte er sich nun in den Krieg gegen den eignen Vater. Ohne Barmherzigkeit wurde gemordet, gesengt und geplündert, bis Kaiser Sigismund vermittelnd dazwischentrat. Albrecht ließ 1447 seine geliebte Gemahlin in der von ihr erbauten Gruft zu Straubing beifetzen, wo ihr Herzog Ernst über ihrem Grabe eine Kapelle errichten ließ. 9. Klara Dettin. Glücklicher erging es einer andern Bürgerstochter aus Augsburg, Klara Dettin, welche eine berühmte Sängerin war. Sie heiratete den „bösen Fritz", den rheinischen Pfalzgrafen und Kurfürsten, und lebte sehr glücklich. Ihre Kinder mußten zwar die Rheinpfalz an Bayern verlieren, wurden aber von Kaiser Maximilian

4. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1888 - Wiesbaden : Kunze
90 Erste Periode des Mittelalters. 6. Unter den Frauen des griechischen Reiches ist zunächst die schon (§. 9) angeführte Gemahlin des Kaisers Justinian, Theodora, zu nennen. Theobora wirb von ihren Zeitgenossen wohl als klug, aber auch als störrisch, zornig, rachgierig, unversöhnlich und mißtrauisch bezeichnet. Als Amalasuntas Tochter M at ha-suinta nach Konstantinopel kam, fürchtete Theobora, die schone und geistreiche Gotin könne des Kaisers Liebe gewinnen, und ließ die vermeintliche Nebenbuhlerin töten. Viele verbächtige Leute würden aus ihr Geheiß hingerichtet ober eingekerkert. Einen Senator, welcher ihre Freunbin Antonia beleibigt hatte, ließ sie mit einem Strick um den Hals an eine Pserbekrippe binben, wo er 4 Wochen stehen mußte und wahnsinnig würde. Theobora führte das orientalische Zermoniell ein. Jebermann, welcher ihr nahte, mußte sich nieberwerfen und ihr den Fuß küssen. Die Obrigkeiten und Beamten leisteten ihr den Eib der Treue, und in der von Justinian veranstalteten römischen Gesetzsammlung nennt sie der Kaiser die allergottesfürchtigste, ihm von Gott gegebene Gemahlin, beren Rates er sich bei der Anorbnung dieser Gesetze bebient habe. Sie war 22 Jahre Kaiserin und hatte bei Lebzeiten den Ruhm einer gelehrten und frommen Fürstin. 7. Irene (§. 9) war in Athen geboren und muß eine gute Erziehung genossen haben. Sie würde 760 mit Konstantins V. Sohn Leo Iv. (775—780) vermählt. Bei ihrer Vermählung würde sie eiblich angehalten, dem Gebote der Kirchenversammlung und des Kaisers nachzukommen und benbilb er bienst zu verwerfen. Sie schwur. Nach Konstantins Tod bestieg Leo den Thron. Da er streng bei dem Silber-verbote blieb, so fehlte es ihm nicht an Gegnern, und mit biefen war Irene heimlich einverstanben, obwohl sie ganz zurückgezogen im Palaste lebte und sich den Schein gab, als ob sie an dem gottlosen Wanbel ihres Gatten keinen Anteil habe. Das Volk verehrte sie Darum wie eine Heilige. Als Leo die Kaiserin einst beim Bilberbienste überraschte, kerkerte er ihre Freunbe ein und wollte sie selbst verstoßen. Allein wenige Tage nachher war der Kaiser eine Leiche, und Irenens zehnjähriger Sohn Konstantin sollte unter der Vormunbschast seiner Mutter regieren. Sofort würde der Bilberbienst wieber eingeführt. Die Erziehung des jungen Kaisers würde vernachlässigt, weil Irene allein herrschen wollte. Alle Verschwörungen würden unterbrückt, und Konstantin trat seiner Mutter selbst die Regierung ab. Das wollte aber Konstantins Gemahlin Th eobata, welche ebenso herrschsüchtig war wie Irene, nicht länger ertragen, und sie suchte die Schwiegermutter zu stürzen. Allein die unnatürliche Mutter ließ ihren Sohn

5. Geschichte der Neuzeit - S. 51

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 3, 1. Die Reformation in den nordischen Reichen. 51 Tage dauerten die Krönungsfeierlichkeiten in Stockholm. Da trat plötzlich Trolle mit einer Anklage gegen seine Feinde hervor, und das Gericht erklärte sie für Ketzer. Christian ließ die Thore der Stadt schließen, auf dem Markte Kanonen auffahren und verkünden, es dürfe bei Verlust des Lebens niemand seine Wohnung verlassen. Mit leichter Mühe bemächtigte er sich der Gegner des dänischen Regiments und ließ 94 der edelsten Schweden aus dem Markte 1520 hinrichten. Dies „Stockholmer Blutbad" wurde in anderen Gegenden nachgeahmt, damit Christian des Gehorsams gewiß sei. Der Tyrann kehrte hierauf nach Dänemark zurück. Da er es durch diese gottlose That auch mit dem Papste verdorben hatte, so berief er einen Schüler Luthers nach Kopenhagen und führte die Reformation ein. Er föhnte sich zwar noch einmal mit dem Papste und dem Kaiser aus, suchte auch die Reformation wieder abzuschaffen, allein das Ende feiner Regierung war nahe. Gustav Erichson Wasa, der Sohn eines schwedischen Reichsrats, der von väterlicher Seite dem alten Geschlechte Wasa und von mütterlicher Seite der Familie der Sture angehörte, die seit der Kalmarer Union dem Lande zwei Könige gegeben hatte, war von der Vorsehung aus-erwählt, an Christian zum Rächer des Stockholmer Blutbades zu werden. Am Hofe feines Großoheims Sten Sture des Älteren erzogen, durch Wuchs und Anstand, Kenntnisse und Einsicht ausgezeichnet, durch Mut und Unerschrockenheit bekannt, war er den Verhältnissen, die ihn auf den Schauplatz der Begebenheiten riefen, vollkommen gewachsen. 1518 hatte ihn Christian mit den andern schwedischen Geiseln nach Dänemark abgeführt und daselbst einem Edelmann, Namens Bauer, der mit ihm verwandt war, gegen eine bedeutende Bürgschaft zur Bewachung übergeben. Gustav Wasa sehnte sich nach der Freiheit und entfloh 1519 glücklich nach Flensburg und von da nach Lübeck. Dahin eilte ihm Bauer nach und verlangte feine Auslieferung; Lübeck schützte aber den Flüchtling und unterstützte dessen Abreise nach Kalmar. Allein die Mutlosigkeit der Schweden war so groß, daß Wasas begeisterte Reden taube Ohren fanden. Er mußte fliehen und verbarg sich auf feinem väterlichen Gute Räfsnäs. Hier erfuhr er, daß fein Vater, fein Schwager und alle feine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester gefeffelt nach Dänemark abgeführt feien und die Dänen auf feinen eigenen Kopf einen Preis gefetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er sich darum zu den freiheitliebenden D a l e k a r l e n an der Westgrenze, und zweimal retteten ihm Frauen auf dieser Reife das Leben. Ein Jugend-

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 84

1909 - Leipzig : Hirt
84 Quellenstze. sonst auf der Hochzeit ein Trinkgeld fordern, bei einer Mark Strafe. Bei zwei Mark Strafe sollen sie aber nichts an Speisen, Getrnken, Lichtern, Fett usw. fort-schleppen oder durch die Ihrigen fortschleppen oder fordern lassen. . . . Jnsknftige soll man mit dem Brutigam und der Braut um zehn Uhr vormittags aufs spteste in die Kirche und vor elf zu Tische gehen, ohne auf jemand zu warten. Um zwei Uhr soll die Braut, auch nach Gelegenheit der Brutigam sich mit den Gsten auf das Gildehaus zum Tanze verfgen, die Tnze sollen, wie von alters her, zchtig gehalten werden bis fnf Uhr, wo man das Tanzhaus wieder verlt, um sich noch vor dem Schlage sechs aufs neue zu Tische zu setzen.*) 2) Aussprche Luthers.**) Ich bin eines Bauern Sohn. Mein Vater, Grovater und Ahnherr sind rechte Bauern gewest. Danach ist mein Vater nach Mansfeld gezogen und allda ein Bergmann worden. Mein Vater ist ein armer Huer gewest; die Mutter hat all ihr Holz auf dem Rcken eingetragen, damit sie uns Kinder erziehen knnte. Sie haben es sich lassen blutsauer werden. Meine Eltern haben mich gar hart gehalten, da ich auch darber gar schchtern wurde. Mein Vater stupte mich einmal so sehr, da ich ihn floh und ward ihm gram, und whrte lange, bis er mich wieder zu sich gewhnte. Die Mutter stupte mich einmal um einer geringen Nu willen, da das Blut danach flo. Meiner Mutter ernst und gestreng Leben, das sie fhrte, das verursachte mich, da ich hernach in ein Kloster lief und ein Mnch wurde. Aber sie meinten es herzlich gut und konnten nur die Geister nicht unterscheiden, danach man die Strafe abmessen mu. Denn man mu also strafen, da der Apfel bei der Rute sei. 3) Aus den 95 Stzen: 1. Da unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Bue, will er, da das ganze Leben seiner Glubigen auf Erden eine stete oder unaufhrliche Bue soll sein. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, verstanden werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, ver-mge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden. 4) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Antwort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben diesermaen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben , so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes; derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen. *) 1. 5.13 nach Hoffmeyer und Hering, Quellenbuch. **) 2.10 nach A. Richter, Quellenbuch.

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 48

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 48 - 18. An Sonntagen sollen keine Versammlungen und Landsgemeinden ge-halten werden, auer im Falle dringender Not oder in Kriegszeit, sondern alle sollen zu der Kirche sich begeben, um das Wort Gottes zu hren, und sollen beten und gute Werke tun. Ebenso sollen sie an den hohen Festen Gott und der Kirchengemeinde dienen und weltliche Versammlungen lassen. 19. Ferner beschlo man auch die Satzung aufzunehmen, da alle Kinder innerhalb eines Jahres getauft werden sollen. Und wir bestimmen, da wenn es jemand unterlt, sein Kind im ersten Jahr zur Taufe darzubringen ohne Wissen oder Erlaubnis des Priesters, der Adlige 120, der Freigeborene 60, der Lite 30 Schillinge an den Schatz entrichten soll..... 21. Wer an Quellen oder Bumen oder in Hainen ein Gelbde tut oder etwas nach heidnischem Brauch darbringt und zu Ehren der bsen Geister speist, hat, ist er ein Adliger, 60, ist er ein Freigeborener, 30, ist er ein Lite, 15 Schillinge zu entrichten. Vermgen sie aber die Zahlung nicht gleich zu leisten, so sollen sie in den Dienst der Kirche gegeben werden, bis die Schillinge gezahlt sind. 22. Wir befehlen, da die Leiber der christlichen Sachsen auf die Friedhfe der Kirchen und nicht nach den Grabhgeln der Heiden gebracht werden. 23. Die (heidnischen) Priester und Wahrsager befehlen wir den Kirchen und Geistlichen auszuliefern . . . 34. Wir verbieten allen Sachsen, auf allgemeinen Volksversammlungen zu tagen, wenn sie nicht unser Sendbote aus unseren Befehl zusammengerufen hat. Sondern jeder Graf soll in seinem Kreise Versammlungen halten und Recht sprechen. Und von den Priestern soll darauf gesehen werden, da er nicht anders handle. 24. Das schsische Taufgelbnis/) (Mschsisch.) Altschstscher Text: Braune, Althochdeutsches Lesebuch. Halle 1897. 6. 160. Forsachist diobolae? ec forsacho diabolae. Entsagst du dem Teufel? ich entsage dem Teufel. end allum diobolgelde? end ec forsacho allum diobolgeldae und allem Teufelsopfer? und ich entsage allem Teuselsopser. end allum dioboles uuercum? end ec forsacho allum und allen Teufelswerken? und ich entsage allen dioboles uuercum and uuordum, Thunaer ende Teufelswerken und Worten Donar und Uuden ende Saxnte ende allum them unholdum Wodan und Saxnot und allen den Unholden, the hira genotas sint. die ihre Genossen sind. Gelbist in got alamehtigan fadaer? Glaubst du an Gott, (den) allmchtigen Vater? i) Die Formel ist aus dem Lateinischen ins Altschsische bertragen. Nur die Namen der schsischen Götter Zhuner (Donar), Wodan und Saxnot das ist der hochdeutsche Ziu sind eingefgt. Sie, die er mit seinen Vtern als die hchsten Wesen verehrt hatte, mu der Tufling ausdrcklich als Unholde schmhen.

8. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 143

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
143 diese werde sich im Wasser zu einer Salbe auflösen. Aber die Masse, in kaltes statt in warmes Wasser gebracht, löste sich sehr unvollkommen. Die Zieglerin benetzte den Fuß trotzdem mit diesem Wasser, der Fuß wurde schlimmer und blieb für immer schadhaft. Nach Jahren, als Frau Kepler als Hexe verdächtigt wurde, kam die Zieglerin auf den Gedanken, das Betasten und die gelbe Masse seien Zauberei gewesen. Vor allem aber war es ein rachsüchtiges Weib, der die Keplerin einst mit scharfer Zunge ihren früheren bösen Lebenswandel vorgeworfen hatte, die in wahnsinniger Wut als Zeugin auftrat, um die unglückliche Alte als Hexe zu verschreien. Ihr jüngster Sohn Heinrich, ein Mensch von gefühllos rohem Gemüt, der als Invalid mit einer Schar von Kindern aus dem Kriege zurückkehrend der Mutter zur Last lag, bald hernach aber starb, hatte einst gegen eine Nachbarin ein schmähendes Wort über die Küche seiner Mutter gesprochen („den Braten mag der Teufel mit ihr essen!"); auch diesem Worte gab man später beim Zeugenverhör eine widersinnige Deutung. In die höchste Gefahr hatte sich die Unglückliche jedoch gestürzt, als sie ihrem boshaften Richter, dem Vogt Einhorn in Leonberg, den gerechten Vorwurf der Bestechlichkeit ins Gesicht schleuderte. Folter und Scheiterhaufen waren von diesem Manne der Keplerin zugedacht; war doch ein armes, der Hexerei verdächtiges Weib, aus dem Dorfe der Keplerin gebürtig, auf Befehl des Vogtes so hart gefoltert worden, daß der Daumen an der Schraube hängen geblieben war, ohne daß sie jedoch zu dem Geständnisse zu bringen war, auch die Keplerin gehöre zu ihrer Gesellschaft. Am 7. August 1620 geschah die Verhaftung der Keplerin. Die Gefangene wurde dem Vogte zu Leonberg mit dem Befehl übergeben, sie unter Bedrohung mit der scharfen Frage zu examinieren. Da, als die Gefahr am größten war und täglich die Oualen der Folter drohten, erschien plötzlich am 26. September der Mathematiker aus Linz, um die Verteidigung seiner vierundsiebzigjährigen Mutter zu übernehmen. Seinem unerschrockenen Auftreten gelang es zunächst, der Alten eine bessere Verpflegung und ein gesünderes Gefängnis zu verschaffen; sein beredter Mund und seine geschickte Feder verschafften ihr aber erst nach Jahresfrist mit Hilfe einiger hellsehenden und edeldenkenden Räte des Herzogs auch Rettung vor Marter und Feuertod. Als der Vogt, um die Keplerin zu schrecken, ihr die Marterwerkzeuge und deren Handhabung vom Henker erklären ließ, antwortete sie mutig: „Man fange mit mir an, was man will, ich weiß doch nichts zu bekennen. Ich

9. Geschichten aus der Geschichte - S. 7

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 7 — Volk. Er war der König und erteilte Befehle, die einen sollten Häuser bauen, andere seine Leibwächter sein, wieder andere Botschaften ausrichten. An dem Spiele nahm aber auch der Sohn eines vornehmen Meders teil, und als ihm Kyros etwas auftrug, wozu er keine Lnst hatte, weigerte er sich zu gehorchen. Da ließ ihn der kleine König festhalten und schlug ihn. Der Knabe eilte nach Hause und beklagte sich bei seinem Vater, daß sich der Hirtenjunge an ihm, dem Sohn eines Vornehmen, vergriffen hätte. Der Vater ging mit ihm zu Astyages, entblößte die Schultern des Knaben, wo noch die Spuren der Schläge zu sehn waren, und bat um Bestrafung des Kyros. Der König ließ sofort den Hirten und feinen vermeintlichen Sohn herbeiholen und fragte den letzteren, wie er sich habe herausnehmen können, das Kind eines Edelmanns zu schlagen. Kyros antwortete: „Meine Genossen hatten mich zum König gewählt und gehorchten mir, wie sich gebürt; nur jener wollte sich nicht fügen, da züchtigte ich ihn. Wenn ich dafür Strafe verdiene, so bin ich hier, strafe mich, König." Astyages erschrak, denn er erkannte in dem Knaben eine Ähnlichkeit mit sich selbst, und die kecke Antwort, die er gegeben, Paßte nicht zu dem Sohn eines geringen Mannes, auch war es gerade zehn Jahre her, daß das Kind der Mandane geboren war. Der König entließ die Kläger und gab Kyros unter die Hnt seiner Diener. Als er nun mit dem Hirten allein war, fragte er ihn, wie er zu dem Knaben gekommen sei. Der Hirte versicherte anfangs, er fei fein Sohn, doch als ihm mit der Folter gedroht wurde, bekannte er die Wahrheit und wurde entlassen. Nun beschied der König die Traumdeuter zu sich, und nachdem er ihnen seine Entdeckung mitgeteilt, fragte er, ob sie bei der früheren Auslegung seines Traums blieben. Sie sagten: „Unsere Auslegung war richtig, aber es ist schon manchmal vorgekommen, daß ein Traum, den wir auf ein großes Ereignis deuteten, ant Ende durch eine Kleinigkeit erfüllt wurde. Kyros ist im Spiel König gewesen und damit ist dem Traum sein Recht geschehn und du brauchst nicht mehr zu fürchten, daß er ein wirklicher König werden wird." So meinte auch Astyages und war beruhigt, doch Harpagos sollte für feinen Ungehorsam gestraft werden. Der König ließ ihn rufen und hielt ihm feine Schuld vor, dann aber sprach er ihm gütlich zu: „Übrigens freue ich mich, daß das Kind ant Leben geblieben, fein Tod war mir längst leid. Nun gehe nach Haufe und

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 229

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 229 — 8s. Heinrichs Iv. letzte Lebensjahre. 1. Empörung des jungen Heinrich. — So war der Kaiser seines furchtbaren Gegners entledigt. Allein auch jetzt sollte er noch nicht zur Ruhe kommen. Gregors Nachfolger auf dem römischen Stuhle erneuerten gegen ihn den Bann; ja des Kaisers eigener Sohn, der junge Heinrich, lehnte sich wider den Vater auf. Der freche Jüngling erklärte: „Einem Vater, auf dem der Bannfluch ruht, bin ich keinen Gehorsam schuldig," und ging darauf aus, sich selbst zum Kaiser wählen zu lassen. Als aber nun der alte Heinrich mit einem ansehnlichen Heere gegen ihn heranzog, ward ihm bange: er eilte zu dem Vater, warf sich ihm zu Füßen und bat ihn unter vielen Thränen um Verzeihung. Der Kaiser glaubte den Schwüren des Heuchlers und entließ seine Kriegsleute. 2. Heinrichs Iv. Ende. — Alsbald aber ward der Verrat offenbar. Der Empörer nahm den wehrlosen Vater gefangen, ließ ihn nach Ingelheim am Rheine bringen und zwang ihn hier, im Palaste Karls des Großen, in Gegenwart mehrerer Fürsten, der Regierung zu entsagen. Weder Bitten noch Thränen des Vaters rührten des entarteten Sohnes Herz. Bald darauf starb der alte Kaiser vor Gram. Fünf Jahre lang mußte die Leiche des Gebannten noch an einem ungeweihten Orte über der Erde stehen. Da erst wurde der Bann aufgehoben und der Kaiser feierlich im Dome zu Speyer bestattet. — Mit seinem Sohne, der als Heinrich V. 19 Jahre regierte, starb das Geschlecht der fränkischen Kaiser aus. 90. Die Kre«rr«ge. 1. Die Not der Pilger in Jerusalem. — Schon in früher Zeit war es Sitte, Pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Heiland gelebt hatte und für die Erlösung der Menschen gestorben war. Vorzüglich häufig wurden die Reisen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Zeit Constantins, des ersten christlichen Kaisers. Dieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem
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